Was sind eigentlich die Konsequenzen aus dem NSA Skandal?

Warum wählt der Linux Nutzer ein Betriebssystem abseits vom großen kommerziellen Unternehmen? Will er sich unabhängig machen von multinationalen Großkonzernen? Ist es Individualität oder weil das Betriebssystem gratis ist. Oder ist Linux im Vergleich zu Windows einfach um ein vielfaches sicherer?

NSAAm Ende gibt es viele Gründe sich für Linux zu entscheiden, man muss aber die ausgetretenen Windowspfade verlassen und sich etwas mit dem Thema Betriebssystem beschäftigen. Eigeninitiative und Interesse am Thema sind Grundvoraussetzungen, wenn man sein Betriebssystem ändern will.

Ähnlich verhält es sich mit dem NSA-Skandal des letzten Jahres, all unsere Daten können scheinbar ausspioniert werden. Egal ob internationales Unternehmen oder Regierung, alle scheinen irgendwie, irgendwo auf unsere Daten Zugriff zu haben. Medial wurde das Thema groß aufbereitet, bei der breiten Masse der Nutzer schien das Ganze jedoch nur Resignation zu verursachen. Denn was solle man da schon machen können? Durch Desinteresse und Resignation wird sich jedoch nichts ändern!

Ein Problem, warum die US-Regierung nahezu auf alle unsere Daten zurückgreifen kann ist, dass eine E-Mail, die von Flensburg nach Kiel gesendet wird, zumeist über einen nordamerikanischen Server läuft. Der IT-Technologievorsprung der USA sorgt dafür, dass der Großteil des weltweiten Datenverkehrs über amerikanische Server läuft und genau in diesem Moment kann die NSA auf die Daten zugreifen.

Macht Frankreich den Weg vor?

Frankreich EU-FlaggeBei einer Rede über Cyberkriminalität verkündete Frankreichs Premier Jean-Marc Ayrault kürzlich, dass Frankreich die Unverletzlichkeit der Korrespondenz sicherstellen will. Dazu sollen Mailanbieter in Frankreich verpflichtet werden, den Mailverkehr ausschließlich über inländische Server laufen zu lassen und die E-Mails zusätzlich noch zu verschlüsseln. Zuerst soll das Gesetz nur für Internetprovider gelten, später für alle Firmen, die Mailingdienste anbieten. Die deutsche Bundeskanzlerin äußerte zuletzt auch den Wunsch nach mehr Datensicherheit und wünschte sich, ähnlich dem französischen Vorstoß, ein europäisches Netz für den E-Mail-Verkehr. Fraglich bleibt natürlich, ob durch nationale bzw. europäische Server der Zugriff der NSA auf unsere Daten eingeschränkt wird. Schließlich handelt es sich bei NSA, CIA und Co. immer noch um befreundetet Geheimdienste, mit denen man im Zweifel bereitwillig Daten austauschen wird. Nichtsdestotrotz sollte das Ganze auch ein Zeichen sein, dass man nicht alles mit uns machen kann. Gerade durch das Abhören von Spitzenpolitikern in ganz Europa durch die Amerikaner dürften sich einige europäische Staatschefs wünschen, dass man dem Bündnispartner in Übersee mal zeigt, dass es so nicht weitergehen kann.

Was kann jeder einzelne tun?

So sollte es auch der mündige und informierte Computernutzer handhaben. Welche Daten muss ich wirklich auf meinem Computer speichern und digital durch die Welt schicken? Wen es stört, dass all seine Daten in den Weiten des Netzes abrufbar sind, der sollte sich überlegen, welche Informationen er überhaupt bereit ist, von sich preiszugeben? Was will und muss ich wirklich bei Facebook oder im Online-Chat mitteilen?

Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit als Konsument zu zeigen, dass man es so eben nicht haben will.

Wo sitzt überhaupt mein E-Mail-Provider oder mein Cloudspeicher-Anbieter? Gibt es vielleicht eine deutsche Alternative, die an die deutsche Gesetzgebung und den deutschen Datenschutz gebunden ist? Sind meine E-Mails verschlüsselt?

Es gibt einiges, dass man für seine eigene Privatsphäre tun kann.

 

Das die Menschen durchaus sensibel auf dieses Thema reagieren, zeigte kürzlich der Verkauf von WhatsApp an Facebook. Innerhalb weniger Stunden schnellten sicherere Alternativen zu WhatsApp in Googles Playstore und Apple Appstore in den Verkaufsranglisten nach oben. Neben den demokratischen Möglichkeiten haben wir als Computernutzer also durchaus einige Möglichkeiten, als Konsumenten und User unser Verhalten zu ändern und unsere Privatsphäre zu schützen. Und Gründe die eigene Privatsphäre zu schützen gibt es genug, ohne etwas Eigeninitiative wird sich jedoch nichts ändern.

 

 

Autor: Timm Hendrich von Netzsieger

 

Nach oben scrollen