Nasa lädt Hobby-Astronomen zur Mars-Erforschung ein

Nasa lädt Hobby-Astronomen zur Mars-Erforschung ein
Foto Nasa

Mit einer neuen Website will die Weltraumbehörde Nasa Tausende von Hobby-Astronomen zum Mitmachen einladen. Sie sollen die Bilder der Mars Sonden auswerten und die Begeisterung für künftige Forschungsmissionen verbreiten.

Die neue Website heißt „Be A Martian!“ – Werde zum Marsmenschen!. Mit ihr wirbt die Nasa für zukünftige Marsmissionen und stellt ihren Wissenschaftlern gleichzeitig ein paar helfende Hände von interessierten Hobby-Astronomen zur Verfügung. Es geht darum, die von den Mars-Robotern zur Erde übermittelte Bilderflut zu organisieren.

Das Prinzip des sogenannten Crowdsourcings ist bekannt und wird auch von Weltraumforschern gern genutzt, zum Beispiel im Projekt „Galaxy Zoo„. Dabei können die Nutzer Bilder von Galaxien klassifizieren und katalogisieren. Die Idee dahinter ist einfach: Menschlicher Verstand kann die Bilder besser auswerten als jedes Computerprogramm, so jedenfalls die Theorie. Rund 200 000 Astronomiefans machen mit bei „Galaxy Zoo“ und bewältigen so einen Berg an Arbeit, den professionelle Astronomen allein gar nicht schaffen könnten. Zuweilen gelangt einer der Hilfs-Astronomen dabei zu Ruhm: Die niederländische Lehrerin Hanny van Arkel fand in den Aufnahmen sogar eine bis dahin unbekannte Klasse von Himmelskörpern.

Nun soll das Prinzip der Schwarmintelligenz auch beim Mars zur Anwendung kommen und ist PR-Coup zugleich: Man hofft durch einen extrem spielerischen Ansatz, die Weltraumbegeisterung in der US-Bevölkerung zu steigern. Bei der Anmeldung zu „Be a Martian!“, die Nasa hat das Projekt gemeinsam mit dem Software-Riesen Microsoft auf die Beine gestellt, muss man zum Beispiel einen Roboter wählen, der einen auf dem Mars vertritt.

Die Web-Offensive der Nasa ist sinnvoll: In Zeiten schrumpfender Forschungshaushalte für die Nasa, muss die Behörde um Unterstützung in der Bevölkerung werben. Da ist so ein Mitmachprojekt a la Web 2.0 genau richtig, um die Akzeptanz für die Weltraumforschung in der US-Bevölkerung zu steigern.

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